Ob Wohnhäuser, Vereinshäuser, Gewerbeobjekte oder Museen – in der Förderperiode 2014–2020 konnten durch die LEADER Förderung schon viele großartige Projekte realisiert werden. Lassen Sie sich inspirieren und sehen Sie selbst, welche Ideen Sie für Ihr eigenes Vorhaben sammeln können.  


Kunstführer

Das Projekt „Kunst im Kirchenraum – Kleine Kunstführer zu Sakralbauten im Kirchenbezirk Freiberg“ erhielt über die Lokale Aktionsgruppe (LAG) „Silbernes Erzgebirge“ im Rahmen des LEADER-Programms eine Förderzusage in Höhe von 80% der Gesamtkosten. 

Alle Kirchgemeinden des Kirchenbezirkes waren eingeladen, daran mitzuarbeiten. Mit einer Projektgruppe von ca. zehn Ehrenamtlichen entstanden im Ergebnis 13 Kleine Kunstführer für insgesamt 21 Sakralbauten aus dem Kirchenbezirk. Neben den Broschüren wurden Fotos und zusammenfassenden Texte auf der Internetseite des Kirchenbezirkes Freiberg veröffentlicht. 

Im Herbst 2023 konnten die ersten sieben Kunstführer für Kirchen und Kapellen in:  Altenberg, Schellerhau, Oberbärenburg, Burkersdorf, Colmnitz, Klingenberg, Dorfhain, Frauenstein, Hartmannsdorf, Lauenstein und Nassau veröffentlicht werden. Im Herbst 2024 folgt die Präsentation der Kunstführer für Kirchen in: Dittersbach, Freiberg St. Petri, Geising, Fürstenwalde, Höckendorf, Ruppendorf, Pretzschendorf, Tharandt und Fördergersdorf. 

Die Dorfkirche in Burkersdorf ist eine typische evangelisch-lutherische Gemeindekirche mit reicher Ausstattung. Die Malereien an den Emporen zeigen biblische Szenen und wurden 1728 von Christian Räthel ausgeführt. Das spätmittelalterliche Altarretabel mit Skulpturen und Tafelmalereien ist erhalten geblieben. Der Bau ist eine längsrechteckige Saalkirche mit einem flachgedeckten Satteldach und einem zweigeschossigen Dachreiter. Der erhöhte Altarraum enthält einen steinernen Altartisch und einen klassizistischen Taufstein. Die Kirche verfügt über doppelgeschossige Emporen und eine Orgel aus dem Jahr 1949/50. Der Kirchenraum ist mit einer frühbarocken Kanzel und einer hölzernen Kassettendecke mit gemalten Bildern geschmückt.

Die Dorfkirche Colmnitz steht am Südrand des Tharandter Waldes und hat eine lange Geschichte. Sie wurde in verschiedenen Baustilen errichtet und mehrfach renoviert. Der Bau besteht aus verputzten Bruchsteinen und einem 36 m hohen Turm. Im Inneren finden feierliche Gottesdienste statt. Die Kirche ist schlicht ausgestattet und verfügt über einen Taufstein, eine Kanzel und eine Orgel aus dem Jahr 1928. Das Kirchenschiff ist mit einem Spiegelgewölbe bedeckt, an den Wänden befinden sich Gemälde, darunter ein Altarbild aus dem Jahr 1631. 1996 bis 2005 wurde das Äußere saniert, 2011/2012 erfolgte eine Innenrenovierung.

Die Dorfkirche von Dorfhain ist ein barocker Bau, dessen Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Im Jahr 1648 erhielt sie ihre heutige Gestalt nach verschiedenen Umbauten im Laufe der Jahrhunderte. Die Kirche ist eine schlichte Saalkirche aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit einem achtseitigen Dachreiter und einem Geläut aus drei bronzenen Glocken. Der Innenraum ist mit einer bemalten Kassettendecke und einem spätgotischen Fries verziert. Das Chorfenster wurde von Werner Juza gestaltet. Eine Kanzel aus dem Jahr 1650 mit Malereien aus dem Jahr 1728, ein Altarretabel aus Eichenholz mit einem Ölgemälde von Erhard Ludewig Winterstein an der Südwand sowie ein barockes Grabmal, das an den ehemaligen Pfarrer Jacob Viweger erinnert, schmücken den Raum. Die Orgel von Hermann Eule Orgelbau hat 14 Register auf zwei Manualen und Pedal.

Die Dorfkirche Klingenberg ist eine barocke Saalkirche aus den Jahren 1740 bis 1742. Sie befindet sich in der Nähe der Streichholzbrücke und der Talsperre Klingenberg. Ihr kunst- und architekturhistorischer Wert liegt in der Homogenität der Architektur und der schlichten Ausstattung. Ein Höhepunkt ist der reich ornamentierte Portikuskanzelaltar. Der Innenraum ist flachgedeckt und verfügt über doppelgeschossige Emporen sowie eine Orgelempore. Die Ausstattung ist schlicht gehalten. Die Kanzelsanduhr stammt aus dem Jahr 1600 und das Andachtsbild zeigt Jesus Christus. Die Orgel wurde 1949 gebaut und hat 14 Register auf zwei Manualen und Pedal. Das Gehäuse stammt aus dem Jahr 1724.

Nassau wurde erstmals 1346 erwähnt. Die Kirche, Zentrum des „Mitteldorfes“, wurde 1527 nach einem Brand wiederaufgebaut und erhielt 1728/29 ihre heutige spätbarocke Gestalt. Der helle Innenraum wird vom zentralen Kanzelaltar dominiert, während zweistöckige hölzerne Emporen den Raum umgeben. Die Kirche zeichnet sich durch den prächtigen Kanzelaltar aus, der zwischen 1855 und 1858 erbaut wurde, sowie durch die von Gottfried Silbermann im Jahr 1748 erbaute Orgel.

Hartmannsdorf entstand im 12. Jahrhundert als Waldhufendorf. Im Jahre 1346 wurde die Kapelle St. Laurentius geweiht. Die Kirche wurde 1384 erweitert und von 1992 bis 1995 umfangreich restauriert. St. Laurentius ist ein Saalbau mit einem Chor im 3/8-Schluss. Der Innenraum ist durch farbig bemalte Holzeinbauten, Gestühle, Emporen, Altarretabel und eine spätgotische Holzdecke geprägt. Die Decke und die Emporen zeigen biblische Szenen des frühen 16. Jahrhunderts.

Die Dorfkirche in Schellerhau wurde zwischen 1591 und 1593 als Steinbau errichtet, um eine baufällige Holzkapelle zu ersetzen. Im Laufe der Zeit wurde sie erweitert und restauriert. Umfangreiche Renovierungsarbeiten fanden von 1973 bis 1979 statt, die auch die Ausmalungen betrafen. Der Innenraum ist reich mit Szenen aus der Bibel und figürlichen Darstellungen geschmückt, die während der Restaurierung von 1972 bis 1974 erhalten wurden. Die Deckenverzierungen und Betstuben sind besonders detailliert gestaltet. Auch das Gestühl weist Bezüge zur Dorfgemeinde und ihren ehemaligen Besitzern auf. Die Kirche ist ein wichtiger kultureller Schatz für die Geschichte des Ortes.

Die Altenberger Kirche wurde 1991 erbaut. Es handelt sich um einen modernen Zentralbau in Form eines griechischen Kreuzes. Im Inneren des zweistöckigen Gebäudes befinden sich die Kirchenräume im Obergeschoss und ein Relief des Landesherrn Herzog Georg des Bärtigen im Untergeschoss. Ein Farbglasfenster von Kerstin Franke-Gneuß im Osten schafft eine besondere Atmosphäre. Der offene Beton-Glockenstuhl beeinflusst die Raumwirkung und erinnert an die Bergbaugeschichte des Ortes.

Die Begräbniskirche in Frauenstein stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde für die frühe Siedlung errichtet. Im 16. Jahrhundert wurde sie wiederaufgebaut und ihr Äußeres blieb fast unverändert. Nach einer umfassenden Sanierung in den 1960er Jahren steht die Kirche wieder für sakrale Zwecke zur Verfügung. Während der Renovierung wurden im Inneren bauhistorische Schätze entdeckt, darunter ein seltenes Wandmalerei-Motiv und ein Altar von 1648, gestiftet vom Frauensteiner Bürgermeister Caspar Fuhrmann. Die Kirche ist mit zahlreichen Epitaphen aus dem 17. und 18. Jahrhundert geschmückt. Diese umfassen auch eindrucksvolle Werke von Hieronymus Eckardt dem Jüngeren. Der große Friedhof der Stadtgemeinde Frauenstein erstreckt sich um die Kirche und weist ebenfalls einige bemerkenswerte Grabdenkmäler auf.

Die Stadtkirche "Zu unserer lieben Frau” in Frauenstein wurde von 1483 bis 1491 erbaut. Die Stadt wurde dorthin verlegt. Obwohl ein Großbrand 1869 die Stadt verwüstete, blieb die Kirche unbeschädigt. Die heutige Kirche wurde von Emil Alwin Gottschaldt entworfen und 1870 bis 1873 im neorenaissance Stil errichtet. Sie beherbergt eine Orgel, die 1873 von der Firma Kreutzbach gebaut wurde. Das Spiegelgewölbe der Kirche ist mit ornamentaler Grisaillemalerei verziert. Bemerkenswert sind der große Kanzelaltar, die Ölgemälde von Emil Sachse und die originalen Buntglasfenster. Im Jahr 2022 erhielt die Kirche neue Glocken durch Spenden in Höhe von 130.000 EUR.

Die Kapelle wurde 1913 von Lossow & Kühne erbaut. Sie liegt in Hanglage und besitzt einen schlichten Saalbau mit 5/8 Chorschluss. Der Innenraum war einst ornamentiert, wurde aber in den 1950er Jahren einfarbig überstrichen. Die Decke ist kassettiert bemalt, und der Altar wurde umgestaltet. Die Kapelle verfügt über farbige Bleiglasfenster mit Psalmzitaten und einen farbig bemalten Radleuchter, der von Familien des Kapellvereins gestiftet wurde. Nach einer Sanierung im Jahr 2000 erstrahlt sie in neuem Glanz.

Lauenstein ist ein erzgebirgischer Ort in der Nähe der tschechischen Grenze. Die Stadt zeugt von der engen Verbindung von deutscher und böhmischer Kultur. Die Burgreste stammen aus dem 14. Jahrhundert und sind Teil des imposanten Schlosses von 1594. Heute beherbergt das Schloss das Osterzgebirgsmuseum. Die Stadtkirche St. Marien und Laurentin wurde von dem reichen Auftraggeber Günther von Bünau erbaut und ist ein architektonisches Juwel mit einem nachgotischen Netzgewölbe. Der Altar und das Grabmal in der Bünau-Kapelle zeigen Bünaus Kunstverständnis und sein Interesse an der Vorbereitung auf den Tod. Sein Vermächtnis prägt die Kirche und ihre hochrangige Ausstattung bis heute.


weitere erfolgreiche Projekte

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Loipe und Trimm-Dich-Pfad

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Zahnarzt und Wohnumfeld

Schlottwitz


Eine junge vierköpfige Familie kaufte 2016 das Haus mit Grundstück neben der alten Mühle in Ulberndorf. Es handelt sich dabei um das vermutlich älteste Fachwerkhaus im Ort. Ab diesem Zeitpunkt wurde es im traditionellen Stil renoviert, um der Familie ein neues Zuhause in der alten Heimat zu bieten. Um dies zu erreichen, musste das Fachwerk im Obergeschoss teilweise erneuert und Verblendungen entfernt werden. Dadurch wurden die Sandsteingewände der Fenster wieder sichtbar und das Haus erhielt durch die Wahl der Sprossenfenster seine ursprünglichen Charakteristika zurück. Im Inneren des Hauses wurde die Verwendung von Lehmziegeln und das Verlegen von Steinböden und Dielen fortgesetzt. Wichtig war der Familie, mit der Küche und dem dort befindlichen Grundofen einen Wohnmittelpunkt zu schaffen. Der Grundofen ersetzt seitdem die Holzkohleöfen. Auch die Nebengebäude werden nun anders genutzt. Perspektivisch wird für das Mediziner-Ehepaar ein Anbau mit Platz für eine Arztpraxis geschaffen. Eine separate Wohnung im Erdgeschoss berücksichtigt bereits die Möglichkeit von Mehrgenerationen-Wohnen.   

 

Der Landmarkt “Alte Schule” in Ruppendorf wurde am 20.12.2012 eröffnet. Er ist der einige Laden in der Stadt und bietet Lebensmittel des täglichen Bedarfs an, vor allem regionale Produkte. Es gibt auch eine Auswahl an Industrie-, Haushalts- und Schreibwaren. Das “Schulcafé“ im Markt lädt die Menschen vor Ort zum Treffen ein. Das Geschäft hat sich über die Jahre stabil entwickelt und wächst stetig an. Der Landmarkt ”Alte Schule" soll durch die LEADER Förderung zukunftsweisend gestaltet werden, dass er auch langfristig als wichtiger Nahversorger in und um Ruppendorf bestehen bleiben kann. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden Kühlelemente und Zubehör für das Kaffee erworben.  

Das Projekt wurde mit einer netto Förderung von 60% mit LEADER Mitteln gefördert.  

Antragstellerin: Frau Scholtyssek 

 

Das Mühlenmuseum Herklotzmühle ist eine über 430 Jahre alte Wassermühle. Sie wurde schon immer mit Wasserkraft betrieben und war bis 1992 aktiv. Das Wasserrad ist das wichtigste Teil der technischen Abfolge, bei der die Wasserkraft übertragen wird. Danach folgen die Kammräder, Transmission und Antriebe der Holzbe- und Holzverarbeitungsmaschinen. Schließlich wird die Stromerzeugung mit Wasserkraft dargestellt. Der Ausfall des Wasserrades hätte zur Folge, dass die gesamte Mühlenanlage nicht mehr funktionieren würde. Daher war das Ziel des Projektes, die Erneuerung des Wasserrades. Die Maßnahmen wurden ergänzt durch eine Visualisierung der Funktionsweise mittels Kamerasystem in geeigneten Räumlichkeiten. Dadurch wurde der Fortbestand der technischen Bildungsstätte gewährleistet.

Das Projekt wurde zu 80% mit LEADER- Mitteln gefördert.    

Antragsteller: Förderverein Herklotzmühle e.V. 

 

Die Firma Essig-Schneider besteht seit 1936, nunmehr in der dritten Generation. Das Ziel der Förderung war, ein zweites Standbein für das Familienunternehmen zu schaffen und es wirtschaftlich für die kommenden Jahre zu stärken. Nachdem bei zwei Hoffesten und kleineren Gruppen provisorische Betriebsführungen erfolgreich getestet und als wirtschaftlich interessant erkannt wurde, wurde das Konzept nun professionell umgesetzt. Es wurde ein Gesellschaftsraum geschaffen, in dem nach der Führung durch die Produktionsstätte die Erzeugnisse vorgeführt, verkostet und verkauft werden können. Der Raum wurde im oberen Stockwerk der Produktionsstätte errichtet. Angrenzend befindet sich ein kleines Museum, welches nach der Verkostung besichtigt werden kann. Über die Präsentation und Verkostung können Besuchergruppen aus Sachsen und ganz Deutschland von dem Unternehmen überzeugt werden und Produkte über den Online-Shop erwerben.  

Das Projekt wurde mir einer netto Förderung von 80% mit LEADER Mitteln gefördert.  

Antragstellerin: Frau Schneider 

 

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